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Italienische Schule - Liste von Stimmbildnern und ihren Schülern:

siehe hierzu auch den Artikel "Die Misere der deutschen Gesangskunst" im Belcanto-Lexikon dieser Homepage unter "M"

Die italienische Schule erhält ihre grundlegende praktische Bedeutung für jeglichen Kunstgesang dadurch, dass sich in ihr die in vielerlei Experimenten gemachten Erfahrungen vieler Jahrhunderte vereinigen, was Stimmphysiologie und Stimmbildungstechnik anbelangt.

So erhält der Sänger bei einem der seltenen entsprechend ausgebildeten Stimmbildner vor allem ein grundlegendes Muskeltraining (Abstimmung von etwa 80 verschiedenen Muskelgruppen aufeinander), welches ihm die essentiellen physischen und technischen Grundlagen für optimales Musizieren vermittelt und die dauerhaften großen Stimmen hervorbringt. Kurse, die nur über wenige Tage gehen, sind hierfür bei Weitem nicht ausreichend, schon weil es keinen "Trick" oder "Kick" gibt, der einen Sänger stimmbildnerisch in so kurzer Zeit weiterbringen könnte.

Stark vereinfacht ausgedrückt: Man kann singen wie Fußball spielen - mit mehr oder weniger Muskeltraining... - Ist man nur ungenügend trainiert, hält man bei oberflächlicher Sicht der Dinge und mangels Know-How alles für unnatürlich, was über diesen untrainierten Zustand hinausgeht. Eine Folge fehlenden Trainings und somit reduzierter stimmlicher Möglichkeiten ist meist die Beschränkung auf den Liedgesang und Oratoriengesang. Dessen mangelhafte Ausführung mittels kleiner Stimmen wird gerade in Deutschland mit der Behauptung erklärt, man singe heute anders als die großen alten Italiener (so singt jedoch weiterhin der Rest der Welt; das mangelhafte Können wird gelegentlich sogar als Fortentwicklung bezeichnet). Jedoch lassen sich mit dem erforderlichen Know-How etwa die besonders hohen Töne großer Partien mit Leichtigkeit und ganz natürlichen Mitteln antrainieren (ein Wagner ist dann kaum noch anstrengend). Wer hinsichtlich der vielen existierenden, oft älteren Aufnahmen großer Sänger ebenso wie hinsichtlich der Stimmbildungstechnik unkundig ist, hält allerdings z.B. einen Bariton mit solchen Tönen (trotz bester Tiefe) gerne für einen Tenor.

Im Stimmbildungs-Unterricht werden im idealen Fall ständig Übungen vom Lehrer vorgemacht und vom Schüler nachgemacht. Der Lehrer korrigiert dabei laufend die Unvollkommenheiten des Schülers, beispielsweise, indem er dessen Fehler (wie etwa das Singen durch die Nase) zunächst übertrieben nachmacht und dann wieder die richtige Version vormacht. Das Vor- und Nachmachen ist erfahrungsgemäß von Alters her die wirksamste Unterrichtsmethode. Bloße "stilistische" Geschmacksberatung ist hier nicht hilfreich.

Bücher können als (wichtige) Denkanregungen dienen und Informationen liefern, den praktischen Unterricht aber nicht ersetzen.

Unsinnig ist es, Übungen, die berühmte Lehrer für ihre Schüler aufgeschrieben haben, ebenfalls zu machen, solange man nicht von einem dieser Lehrer diese Übungen selbst vorgemacht bekommen hat und von ihm darin praktisch unterrichtet wurde. Denn das WIE der Ausführung dieser notierten Übungen ist ganz wesentlich und ohne einen solchen Lehrer nicht bekannt.

Sogenannte "Natursänger", die weitestgehend ohne Unterricht auskommen, machen relativ wenig bis sehr viel von selbst richtig. Je weniger sie von selbst richtig machen, um so kürzer hält ihre Stimme, da sie dann einzelne Muskelgruppen überbeanspruchen müssen, was diese physisch auf die Dauer nicht aushalten können. Dies führt von den sogenannten Stimmkrisen bis zum irreparablen Ruin. Praktisch immer bleiben Natursänger ohne oder mit wenig Unterricht deutlich unter ihren stimmlichen Möglichkeiten.

Auch kann es durchaus vorkommen, dass bezüglich der Stimmbildung unkultivierte Sänger (z.B. unklare bzw. dialektgeprägte Vokalisation, nicht aufgeschlossene Höhe, verhauchte oder säuselnde Stimmen, schmaler querschlitzförmig geöffneter Mund, mangelhafte Textverständlichkeit, Singen ohne Einhängen der Kehle) gleichzeitig höchst musikalisch sind. - Musikalität und Stimmbildung dürfen jedoch keinesfalls verwechselt werden.  

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Welche Lehrer ihre Übungen an welche Schüler weitergegeben haben, ergibt sich aus folgender Tabelle:

www.maxhoerberg.de 

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